Verbreitung und Lebensraum:
Das Verbreitungsgebiet von Chamaeleo hoehnelii umfasst Höhen- lagen von 1200 bis 2800 Metern in Ostafrika. Die Unterart Chamaeleo hoehnelii altaeelgonis bewohnt Höhen von mehr als 3000 Metern am Mount Elgon. Bei diesem großen und zerstückelten Verbreitungsgebiet wird klar, warum die Tiere so stark variieren. Gefunden wird Chamaeleon hoehnelii ausschließlich in Büschen und Gestrüpp.
Beschreibung:
Das Auffälligste am Helmchamäleon sind der stark erhöht Helm und der kleine beschuppte Nasenfortsatz. Der Rückenkamm besteht aus großen Stachelschuppen, die auf dem Schwanz kleiner werden und schließlich im letztem Drittel auslaufen. Auch der Kehlkamm ist mit großen Stachelschuppen besetzt. An jeder Körperseite können 2 Reihen vergrößerter Plattenschuppen verlaufen. Die Grundfärbung ist fast immer ein Grünton, nur wenn die Tiere sich aufwärmen oder ärgern färben sie sich dunkel. Das Farbkleid kann noch weiße, gelbe, rote, hellblaue, braune und schwarze Farbtöne enthalten. Die am häufigsten gezeigten Musterung ist eine Art Rautenzeichnung, doch variiert die Zeichnung je nach Fundort der Tiere sehr stark. Der einzige sicher erkennbare Geschlechtsunterschied ist die verdickte Schwanzwurzel der adulten Männchen. Die maximale Gesamtlänge, die nur wenige Formen des Helmchamäleons erreichen, beträgt 25 cm. Im Durchschnitt werden die Tiere nur 18-22 cm groß. Von Chamaeleo hoehnelii gibt es eine sehr farbenfrohe Unterart, nämlich Chamaeleo hoehnelii altaeelgonis.
Pflege und Zucht:
Das Helmchamäleon zählt heute zu den am häufigsten gepflegten Arten. Es gibt Terrarianer, die es mit gleichbleibendem Erfolg bereits in der 5.Generation und länger nachzüchten. Die innerartliche Aggressivität ist beim Helmchamäleon nicht besonders stark ausgeprägt. Man kann sie nur zwischen den Männchen und bei trächtigen Weibchen gegenüber allen anderen Chamäleons beobachten. Im Regefall versuchen die Tiere, sich aus dem Weg zu gehen. Trotzdem kann nur die Einzelhaltung empfohlen werden. Helmchamäleons brauchen Terrarien mit einer Mindestgröße von L25xT30xH50 cm. Die Tiere haben ein großes Frischluftbedürfnis. Deshalb müssen die Lüftungsflächen besonders groß sein. Am besten eignen sich Drahtterrarien oder eine freie Haltung auf einer nicht nach Süden ausgerichteten Fensterbank. Die Temperaturen sollten tagsüber bei 25°C liegen und nachts um mindestens 10°C abfallen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber zwischen 50 und 100% nachts zwischen 80 und 100% liegen. Dies erreicht man durch mindestens dreimal tägliches Überbrausen des gesamten Terrariums. Höhere Temperaturen als 25°C haben die Tiere nur vertragen, wenn gleichzeitig auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war. Sehr vorteilhaft ist die Freilandhaltung im Sommer. Helmchamäleons fressen alle Arten kleiner Futterinsekten, am liebsten Stubenfliegen, Heimchen, grüne Schabenmännchen und kleine Motten. Adulte Tiere sind besonders futtergierig. Damit sie nicht verfetten, werden sie nur alle 2 Tage gefüttert. Ihren Wasserbedarf decken die Tiere durch Auflecken des Sprühwassers. Bei geringer relativer Luftfeuchtigkeit und bei freier Haltung auf der Fensterbank ist das Trinkbedürfnis größer, und es empfiehlt sich das zusätzliche Tränken mit einer Pipette. Zur Paarung setzt man das Weibchen in das Terrarium des Männchens.Dieses fängt beim Anblick des Weibchens sofort zu nicken an. Ist das Weibchen nicht paarungs- bereit, färbt es sich dunkel und nickt ebenfalls. Das Männchen bricht die Balz meist ab. Ist das Weibchen paarungsbereit, so reagiert es auf das Männchen erst gar nicht, sondern läuft bei Annäherung nur langsam weg. Das Männchen holt das Weibchen ein und besteigt es von hinten. Dann greift es mit einem Fuß zur Kloakenöffnung und "knetet" dies einige Male. Daraufhin öffnet das Weibchen die Kloakenöffnung und es kommt zur Paarung. Die Kopulationsdauer beträgt etwa 10-30 Minuten. Nach der Paarung sind die Weibchen noch futtergieriger. Etwa 2 Wochen vor der Geburt der kleinen Chamäleons reduzieren sie die Nahrungsaufnahme sehr stark. Die Dauer der Trächtigkeit beträgt 4-6 Monate. Die Geburt findet meist in den späten Vormittags- stunden statt. Die Wurfgröße schwankt zwischen 4 und 22 Tieren. Bei dieser hohen Kinderzahl sollen wir rechtzeitig darauf achten, genügend Kleininsekten vorrätig zu haben, um die hungrigen Chamäleonbabys satt zu bekommen. Bei der Nachzucht der Jungtiere sollten die Temperaturen während der ersten 2 Monate tagsüber bei 22°C liegen. Auch bei dieser Art ist ein Einzelaufzucht zu empfehlen. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere nach etwa 6 Monaten. Nachzuchttiere der großen Varianten paarten sich das erste Mal nach 13 Monaten. Etwa 40-50 Tage nach der Geburt der Jungtiere paaren sich die Chamäleons erneut. Die maximale Lebensdauer wird auf 2-4 Jahre geschätzt.
Quelle: Chamäleons (Drachen aus unserer Zeit)
W.Schmidt + K.Tamm + E.Wallikewitz
Natur und Tier Verlag, Matthias Schmidt
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