Chamaeleo senegalensis
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Chamaeleo senegalensis
Verbreitung und Lebensraum:
Diese Art lebt in weiten Teilen Westafrikas, wie in Togo, Kamerun und Gambia.
Auch in Mauretanien soll sie vorkommen.
Beschreibung:
Chamaeleo senegalensis zeigt keine besonderen Auffälligkeiten.
Der Helm ist niedrig, jedoch ist der Kopf deutlich vom Rumpf abgesetzt.
Die Schuppen des Helmes sind größer als die des Körpers. Die
Körperbeschuppung ist homogen. Ein heller Seitenstreifen zieht sich vom
Kinn bis zum After. Ebenso führt ein helles Längsband von der Achsel
in Richtung Hüfte, ohne diese jedoch zu erreichen. Die Männchen können
eine Gesamtlänge von 28 cm erreichen, wobei die Schwanzlänge etwa
die Hälfte einnimmt. Die Färbung besteht aus verschiedenen Grüntönen.
Männchen zeigen manchmal eine mehr graubraune Farbe.
Pflege und Zucht:
Als Terrarium dient ein Behälter mit den Mindestmaßen L50xT40xH60 cm.
Die Beleuchtung aus Leuchtstoffröhren oder besser noch 50-W-HQL-
Lampen muss etwa 12-14 Stunden am Tage angeschaltet sein. Zum
Aufwärmen müssen sich die Tiere unter einem Spotstrahler oder
unter Halogenlampen aufhalten können. Um für genügend Frischluft zu
sorgen , werden die Oberseite des Terrariums und eine Seitenfläche mit
Fliegendraht bespannt. Als Bodengrund dient
ein Sand-Erde-Gemisch ( 1:3 ) von 10 cm Höhe. Desweiteren gibt man
einige Pflanzen ( z.B. Scindapsus ) und genügend Kletteräste hinein.
Einmal morgens sollte das Terrarium übersprüht werden. Die
Chamäleons lecken dann die Tropfen von den Blättern. Zusätzlich werden
die Tiere zweimal in der Woche mit der Pipette getränkt, um auf diese
Weise die nötigen Vitamine und Mineralien zu bekommen.
Natürlich werden alle Futtertiere z. B. mit Korvimin ZVT eingestäubt.
Man kann die Art paarweise in einem großen Terrarium halten, doch
müssen die Tiere nach der Paarung getrennt werden. Die Weibchen
können von den Männchen sehr schnell zur Paarung gezwungen werden.
Dies passiert vor allem bei Wildfängen. Es kann vorkommen, dass so ein
Weibchen vor Schreck über das stürmische Gehabe des Männchens ganz
dunkelgrün wird und die Augen fest geschlossen hält. Auch extremere
Reaktionen wurden schon beobachtet. Das weibliche Chamäleon sah das
Männchen, das schon auf dem Weg zu ihr war, um sich zu paaren.
Da der Abstand schon sehr gering war, ließ sich das Tier auf den Boden fallen,
wurde ganz dunkelgrün und blieb mit geschlossenen Augen liegen. Nach 30
Minuten - das Männchen wurde sofort entfernt - öffnete das Chamäleon
vorsichtig die Augen. Immer wieder schloss und öffnete das
verängstigte Tier die Augen und ließ sie wild umherrollen. Haltung und
Färbung veränderten sich noch nicht. Nach weiteren 5 Minuten
wechselte die Farbe in ein helleres Grün mit dunkelgrünen
Punkten. Wieder einige Minuten später versucht es, mit den Vorderbeinen
hochzukommen. Es schien dabei Schwierigkeiten zu haben.
Endlich gelang es ihm doch, auf die Beine zu kommen.
Weiterhin aufmerksam beobachtend, schlich er sich vorsichtig am Boden
entlang in Deckung zu einem Ast, der den Boden berührte.
Ganz vorsichtig kletterte das Weibchen hoch. Mittlerweile
hatte es seine gewohnte Färbung angenommen. Die normale
Paarung verläuft jedoch in der für Chamäleons üblichen Weise.
Das Männchen nähert sich dem Weibchen, das nur langsam oder
gar nicht wegläuft. Zu diesem Zeitpunkt zeigt sich das Männchen in seiner
ganzen Pracht. Auf weißem Grund trägt es kontrastreiche schwarzgrüne
Flecken. Es steigt von hinten auf den Rücken des Weibchens, das den
Schwanz etwas anhebt. Dadurch fällt es dem Männchen leichter, die
Paarung zu vollziehen. Nach einigen Minuten versucht das Weibchen, sich
langsam fortzubewegen.Nach kurzem Zögern lässt sich das Männchen
dann mit den Vorderbeinen los und sucht an einem Ast Halt. Es kann an den
folgenden Tagen zu weiteren Paarungen kommen. Ab dann muss man mit
Drohreaktionen des Weibchens auf das Auftauchen des Männchens rechnen.
Die Weibchen färben sich dunkelgrün mit gelben Punkten. Wenn die
Männchen nicht auf diese Warnung achten, verstärkt sich diese Reaktion
über wildes Hin- und Herschaukeln sowie Maulaufreisen bis zu Stößen mit
dem geöffneten Maul in Richtung Männchen. Die Eiablage erfolgt nach 6-8 Wochen und
kostet die Weibchen aufgrund der bis zu 55 Eier
umfassenden Gelege sehr viel Kraft. Man sollte unbedingt darauf achten,
dass sich die Weibchen erst neuerlich paaren, wenn sie sich wieder gut
erholt haben. Eine Dose mit feuchtem Vermiculite nimmt die Eier auf. In
einem Brutbehälter dauert es bei 28°C 9 Monate, bis die Jungtiere schlüpfen.
Die Kleinen werden bei nicht ganz so hohen Temperaturen aufgezogen.
Quelle: Chamäleons (Drachen aus unserer Zeit)
W.Schmidt + K.Tamm + E.Wallikewitz
Natur und Tier Verlag, Matthias Schmidt