Bradypodion fischeri
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Bradypodion fischeri
Verbreitung und Lebensraum:
Bardypodion fischeri stammt aus Ostafrika
( Tansania, Kenia ) und bewohnt dort Büsche
und kleinere Bäume an Waldrändern in einer Höhenlage von
ca. 800-1700 Metern.
Beschreibung:
Die Art erreicht eine Länge von knapp 40 cm,
wobei etwa die Hälfte auf den Schwanz
entfällt. Weibliche Tiere bleiben etwas kleiner. Ist die Zeichnung
einzelner Exemplare auch
recht unterschiedlich, so sind die Grundfarbtöne doch immer
die gleichen. Das Farbspektrum
dieser Chamäleons reicht von Weiß, Gelb und sämtlichen
Grüntönen von Hell- bis Olivgrün
über Grau und Braun bis Schwarz. Das Farbkleid der
Weibchen zeigt wenig differenzierte
Grüntöne in Verbindung mit gelben Farbmustern. Die
kontrastreich strukturierte Färbung
der Männchen ist kaum vorhanden. Auffallendste Merkmal
dieser Art sind die seitliche
stark zusammengedrückten Schnauzenfortsätze, die bei den
Männchen bis 20 mm Länge
erreichen können, bei den Weibchen allerdings nur maximal
10 mm groß werden oder
auch ganz fehlen. Rükken von Bradypodion fischeri ist
mit einem Kamm kegelförmiger
Schuppen versehen, die sich bei den Männchen unregelmäßig
verteilt bis auf den Schwanz
hinziehen, bei den Weibchen meist nach dem ersten
Körperdrittel enden. Die Körper-
beschuppung der Tiere ist relativ grob und
unregelmäßig.
Pflege und Zucht:
Zur Unterbringung der Tiere eignen sich Terrarien ab einer Größe von L40xT40xH60cm.
Als Bepflanzung bietet sich besonders ein gut verzweigter
Ficus benjamini an. Um eine
ausreichende Frischluftversorgung sicherzustellen, sollten eine
Seite des Terrariums, und
der Terrariendeckel überwiegend aus Gaze bestehen. Ein
über dem Behälter angebrachter
Spotstrahler ( z.B. 40 Watt ) wird ausgiebig zum Aufwärmen
benutzt. Die Temperaturen
liegen in unserem Terrarien am Tage bei 26-27°C bei einer
Nachtabsenkung von 8-10°C.
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber bei 50-70%
liegen, nachts steigt sie durch die
sinkenden Temperaturen automatisch etwas an. Um den
gewünschten Wert zu erreichen,
empfiehlt es sich, das gesamte Terrarium einmal vormittags
zu überbrausen. Die Beleuchtungs-
dauer beträgt 12-14 Stunden. Kann man den Tieren direktes,
ungefiltertes Sonnenlicht
bieten, sollte man dies unbedingt tun. Überhaupt ist es
durchaus ratsam, die Chamäleons
an warmen, sonnigen Tagen für einige Stunden in Freilandterrarien
unterzubringen. Als
Futter kommen alle gängigen Sorten in Betracht: Heimchen,
Grillen, Schaben, Wachs-
motten und deren Raupen, Larven des Schwarzkäfers
( Zophobas ), Mehlkäfer und auch
nestjunge, nackte Mäuse. Wichtig ist ein abwechslungsreiches
Futterangebot, sonst wird
ein zu häufig gereichtes Futter bald abgelehnt. Die
Wasserversorgung von Bradypodion
fischeri erfolgt über eine Tropftränke. Zusätzlich können
die Tiere täglich Sprühwasser
aufnehmen. Ein- bis zweimaliges Tränken pro Woche
mittels Pipette reicht ebenfalls völlig
aus. Ist ein Weibchen von Bradypodion fischeri in Paarungsstimmung,
so kann man dies
mit etwas Erfahrung bereits an der Färbung erkennen.
Das Tier zeigt dann ein sattes,
kräftiges Grün mit einigen hellen Flecken in der vorderen
Körperhälfte und einen leuchtend
gelben Kopf. Setzt man das Weibchen nun zu einem Männchen,
so wird dieses sofort mit der
Werbung beginnen. Sobald es das Weibchen erblickt, hellt es
seine Grundfärbung auf, und
die weißen Farbstrukturen treten deutlich hervor. Unter
heftigem Kopfnikken nähert sich das Männchen dem Weibchen.
Dieses bleibt ruhig an seinem Platz oder bewegt sich nur
noch langsam vorwärts. Das Männchen versucht nun, das Weibchen
von hinten zu besteigen.
Dann kommt es zum Kloakenkontakt und zur Paarung, die etwa
10-15 Minuten dauert.
Weibchen, die nicht in Paarungsstimmung oder bereits trächtig sind,
färben sich beim
Anblick eines Männchens schwärzlich-grün und versuchen hastig
zu flüchten. Die Paarungs-
bereitschaft des Weibchens hält ungefähr sieben bis zehn Tage an.
Innerhalb dieses Zeitraums
paart es sich mehrmals. In der Folgezeit nimmt das Weibchen
mehr Futter als gewöhnlich
zu sich. Die Gelege bestehen aus 15-20 Eiern. Es gelang die
Zeitigung eines Geleges, das
insgesamt 15 Eier umfaßte. Davon waren drei Eier unbefruchtet.
Die restlichen wurden
in feuchtes Vermiculite gelegt und zuerst bei 22°C tagsüber und ca.
17°C nachts inkubiert.
Nach 7 Monaten wurde die Temperatur am Tage auf 25°C erhöht.
Nach weiteren 3 Monatenschlüpften 7 Jungtiere. Durch das
Experimentieren mit der Temperatur im Brutbehälter kam
es bei den restlichen Eiern zu Problemen, die zu Ausfällen führten.
Die kleinen hatten
eine Gesamtlänge von 5,1-6,3 cm. Die
Kopf-Rumpf-Länge von 2,3-2,4 cm zeigt, dass die Schwanzlänge sehr
unterschiedlich ausfiel. Die Aufzucht der Jungtiere war allerdings
sehr schwierig. Dies könnte aber auf eine Schwächung im Ei
zurückzuführen sein, bedingt
durch nicht ganz optimale Eiteitigungsbedingungen. Eine
Vergesellschaftung von
Bradyodion fischeri mit anderen Reptilien oder Amphibien
ist nicht ratsam, da die Tiere als
begeisterte Echsenfresser bekannt sind.
Quelle: Chamäleons (Drachen aus unserer Zeit)
W.Schmidt + K.Tamm + E.Wallikewitz
Natur und Tier Verlag, Matthias Schmidt