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Bradypodion pumilum

Bradypodion pumilum

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Bradypodion pumilum






Verbreitung und Lebensraum:

Das Bunte Zwergchamäleon wird in Teilen Südafrikas und Namibias gefunden.
Dort scheinen die Chamäleons an keinen bestimmten Biotop gebunden zu sein,
sondern nehmen mit jeder Art von Bepflanzungen vorlieb. Heute findet man die
Tiere besonders häufig in Parks und Vorgärten. Der Grund dafür dürfte sein, 
dass die Besitzer ihre Gärten gut bewässern und somit einen idealen Lebensraum
für die Insekten schaffen, die wiederum den Chamäleons als Nahrung dienen. 
Die Die Tageshöchsttemperaturen schwanken zwischen 26°C und 35°C. 
Genauere Angaben finden sich bei BURRAGE ( 1973 ).



Beschreibung:

Bradypodion pumilum gehört zu den langlebigen Chamäleon-Arten. Die Tiere
erreichen ein Alter von bis zu 5 Jahren. Ein besonders auffälliges Kennzeichen 
von Bradypodion pumilum sind die beschuppten Kehlläppchen, die sich den
Kehlkamm entlangziehen und kurz vor der Schnauzenspitze am größten 
sind. Der Helm ist leicht erhöht und entlang der Helmkanten mit großen, 
konvexen Tuberkelschuppen besetzt. Der Rückenkamm besteht aus einzelnen
konischen Tuberkeln, die sich bis auf den Schwanz hinziehen. Die
Körperbeschuppung ist eher unregelmäßig. Die Grundfärbung ist ein Grün-, 
Gelb- oder Braunton. Entlang der Flanke verläuft ein langgestreckter 
blauer und rosa bis roter Flecken. Die max. Gesamtlänge beträgt ca. 18 cm. 



Pflege und Zucht:

Das Bunte Zwergchamäleon zählt zu den beliebtesten in Terrarien gepflegten
Chamäleon-Arten. Zur Unterbringung eignen sich alle üblichen Terrarien mit 
größeren Belüftungsflächen. Die Terrariengröße für ein adultes Tier sollte mind.
L20xT30xH50 cm betragen. Die Ausstattung kann denkbar einfach sein: am
Boden einige kleine Pflanzen, viele Kletteräste und eine Rankpflanze. Die
Tagestemperaturen sollten bei 25-28°C liegen, zusätzlich muss immer 
ein kleiner Strahler zum Aufwärmen vorhanden sein. Eine 
Nachtabsenkung von 10°C ist zum Wohlbefinden unbedingt
erforderlich. Man kann Bradypodion pumilum den ganzen Sommer im
Freien in großen Drahtterrarien pflegen. Auch wenn in ihrem Lebensraum 
wenig Regen fällt, ist der Wasserbedarf der Tiere sehr hoch. Sie müssen 
jeden Tag getränkt werden. Die beste Methode ist das Überbrausen 
des gesamten Terrariums am frühen Morgen. Bei ausreichender 
Bepflanzung, auf deren Blättern sich die Tropfen ansammeln können, ist 
dies völlig ausreichend. Gefressen werden alle Arten von kleinen Insekten. 
Die Lieblingsspeise sind Wachsmaden, die jederzeit
und in großen Mengen gefressen werden. Wegen des hohen Fettgehaltes
sollten sie aber nur sehr sparsam verfüttert werden. Obwohl die Art schon
Untersu- chungsgegenstand zahlreicher Verhaltensstudien war, scheint 
die Zucht über mehrere Generationen große Schwierigkeiten zu bereiten. Die
innerartliche Aggressivität ist nur schwach ausgeprägt. Trotzdem unter
drücken die dominanten Tiere die anderen so stark, dass wir auch 
hier nur die Einzelhaltung empfehlen können. Frau FRIEDERICH
( mündl. Mitt. ) pflegte ein Pärchen Brdypodion pumilum transvaalense 
bis zum Tod des Weibchens ( im Alter von 5 Jahren ) zusammen. 
Während dieser Zeit pflanzte es sich 6 fort. Zur Paarung setzt man das 
Weibchen in das Terrarium des Männchens, woraufhin dieses meist 
sofort zu nicken beginnt. Das Weibchen reagiert erst, wenn sich das 
Männchen nähert. Ist es paarungsbereit, so zeigt es weiterhin
keine direkte Reaktion auf das Männchen. Das Männchen nähert 
sich nickend dem Weibchen und besteigt es von hinten.
'Die Kopulationsdauer beträgt etwa 10-30 Minuten. Etwa 90-105 
Tage nach der Paarung werden die 2-18 Jungen, meist in den 
Vormittagsstunden geboren. Die Jungtiere sind sehr heikel. Die 
Aufzucht kann einzeln oder in Gruppen in kleinen Terrarien erfolgen. 
Für das Überleben der Jungen ist das tägliche Überbrausen des
Aufzuchtbekkens in den Morgenstunden erforderlich. Ohne dieses Tränken
würden die Chamäleonbabys nicht einen Tag überstehen! Gefüttert wird 
möglichst abwechslungsreich. Dabei werden Springschwänze. Drosophila und
kleine Grillen in die Aufzuchtbecken gegeben. Das regelmäßige Einstäuben der
Futtertiere mit einem Kalk-Vitamin-Präparat ( z.B. Korvimin ZVT ) 
ist unbedingt erforderlich, um den Jungtieren ausreichend 
Aufbaustoffe zuzuführen. Während des ersten Lebensmonats dürfen die
Temperaturen 25°C nicht überschreiten. Außerdem ist
Stickluft unbedingt zu vermeiden. Die Geschlechtsreife erreichen die 
Nachzucht- tiere in einem Alter von etwa 9 Monaten.



Quelle: Chamäleons (Drachen aus unserer Zeit)

W.Schmidt + K.Tamm + E.Wallikewitz

Natur und Tier Verlag, Matthias Schmidt